Von Ranoldsberg nach Klopferbrunn

Vom alten Wallfahrtsort zur Pestkapelle – 3,2 km einfach

von Thomas Einwang

 

Klopferbrunn – eine kleine Kapelle in einem Waldstück bei Lehrhub, an der Grenze zwischen Ober- und Niederbayern – ist das Ziel einer etwa 45 minütigen Fußwanderung von Ranoldsberg aus.

 

Man parkt sein Auto am besten auf dem Platz hinter dem Kriegerdenkmal, das man in der Ortsmitte zu Füßen der Pfarrkirche findet.

 

Kurzinformation

  • Ranoldsberg liegt in der Marktgemeinde Buchbach im nordwestlichen Teil des Landkreises Mühldorf am Inn auf einem Höhenrücken (496 m) zwischen Neumarkt St. Veit und Dorfen
  • Länge des Weges: 3,2 km 
  • Teerstraße, Waldweg, Kiesweg
  • Alternativer Rückweg: 4,8 km

 

Wegbeschreibung

Der Ort Ranoldsberg, seit 1972 ein Ortsteil der Marktgemeinde Buchbach, liegt auf einem Höhenrücken (496 m) zwischen Neumarkt St. Veit und Dorfen und wurde 1116 das erste Mal urkundlich erwähnt.

 

Weithin sichtbar und doch weitgehend unberührt vom Tourismus ist das Wahrzeichen von Ranoldsberg, die Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt". Ihr stattliches Aussehen verdankt sie der einstmals blühenden Wallfahrt zu "Unserer Lieben Frau in Ranoldsberg". Das Ziel der Wallfahrer, ein herrlich geschnitztes altdeutsches Marienbild, vermutlich des „Meisters von Seeon“, stammt aus dem Jahr 1435. Bei einem Aufenthalt in Ranoldsberg sollte man unbedingt auch der Kirche mit der schönen Madonna einen Besuch abstatten.

 

Wenn man aus der Wallfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt" in Ranoldsberg kommt und den Friedhof in Richtung Osten durchschreitet, sieht man nach wenigen Metern das Pfarrhaus von Ranoldsberg. Dabei handelt es sich um einen barocken, zweigeschossigen Satteldachbau aus dem Jahre 1701. Eine Besonderheit sind die Treppengiebel, die 1885 nachträglich aufgebaut wurden.

 

Beim Pfarrhaus angekommen, folgt man gleich danach der Straße nach Wurmsham. Nach etwa 2,3 km erreicht man die Abzweigung links nach Oberbonbruck, der man folgt. Nach etwa 400 m biegt man kurz vor Lehrhub nach rechts in einen Feldweg ein, der hier mit einem kleinen Holzschild ausgewiesen ist. Der Feldweg führt direkt in ein Waldstück, wo man nach weiteren 300 m die Kapelle von Klopferbrunn erreicht.

 

Wissenswertes über die Kapelle Klopferbrunn

Sie ist zweifellos ein Kleinod in der Pfarrei Ranoldsberg – die idyllisch in einem Waldstück bei Lehrhub an der Grenze zwischen Ober- und Niederbayern gelegene Gnadenkapelle von Klopferbrunn.

 

Die Geschichte der Kapelle geht bis ins Jahr 1650 zurück. Sie ist offensichtlich von den Leuten, welche die Pest überlebt haben, als Votivkapelle erbaut worden. Diese Widmung geht auch aus der Innenausstattung, dem hl. Sebastian und der schmerzhaften Muttergottes, hervor. Auch der Name „Klopfer“ weist darauf hin. Die Pestrekonvaleszenten trugen hölzerne Klappern – vergleichbar mit den Holzklappern in der Karwoche – mit sich, wenn sie zu ihrer Kapelle gingen. Mit diesen Klappern gaben sie eine Art Warnzeichen, so ihnen jemand begegnete, damit ihnen wegen der Gefahr der Ansteckung niemand zu nahe kommen sollte. Die älteste Votivtafel von Klopferbrunn stammt aus dem Jahr 1683. Im Jahre 1803 wurde, zum großen Leidwesen der Bevölkerung, die Kapelle in Klopferbrunn niedergerissen. Kurze Zeit später bauten sie die Bauern wieder auf. 1962 fand eine grundlegende Renovierung statt und ist dank einiger Ausbesserungen in diesem Zustand bis heute erhalten geblieben.

 

Diese kleine Wallfahrtskapelle wurde schnell weit und breit bekannt und wird heute noch von vielen Leuten aus der Umgebung an den Frühlings- und Sommertagen aufgesucht. Alljährlich im Juli machen sich die Gläubigen der Pfarrei Ranoldsberg auf den Weg nach Klopferbrunn, um nach einem knapp einstündigen Fußmarsch dort an der Gnadenkappelle gemeinsam den Gottesdienst zu feiern.

 

Alternativer Rückweg nach Ranoldsberg

Hierzu biegt man, nachdem man bei Lehrhub wieder die Teerstraße erreicht hat, nach rechts ab. Nach 800 m kommt man dann nach Harham. Dort biegt man nach links in Richtung Kining ab und erreicht nach etwa 1,3 km bei Fischbach die Abzweigung nach Stadlhub. Dieser folgt man und kommt nach etwa 900 m nach Iglberg. Kurz vor Iglberg folgt man rechts einem Kiesweg, von dem aus man nach wenigen Metern schon den Kirchturm der Wallfahrtskirche zu Ranoldsberg sieht. Nach weiteren 1,3 km gelangt man dann wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung.

 

Quellennachweis: beim Verfasser

Fotos: Thomas Einwang

 

PDF zum Ausdrucken:
Vom alten Wallfahrtsort Ranoldsberg zur Pestkapelle Klopferbrunn
pilgerwegvonranoldsbergnachklopferbrunn.[...]
PDF-Dokument [114.0 KB]

Weitere Wander- und Radwege

Weitere Wander- und Radwege finden Sie hier.