Zeitzeugen

Mit der Serie der Zeitzeugenbefragung, die der Heimat- und Kulturverein in Zusammenarbeit mit dem Dokumentarfilmer Hans Prockl durchgeführt hat, schließen wir eine Lücke im Gedächtnis der Gemeinde, die schnell entsteht, wenn die Mitbürgerinnen und Mitbürger, die noch Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und an die Nachkriegszeit haben, nicht mehr mit uns sind. Allzu viele haben uns schon verlassen oder können nicht mehr aus dieser Zeit berichten. Und allzu schnell vergessen wir Nachgeborenen, wie diese, noch nicht allzu ferne Zeit wirklich war, wie man wohnte, wie es damals in der Schule zuging, wie man kommuniziert und wie man seine Freizeit verbracht hat.

 

Gleichwohl ist den Urhebern dieser Befragung bewusst – und das muss es auch den Lesern sein –, dass jede Erinnerung subjektiv ist. Andere mögen die gleiche Geschichte anders im Gedächtnis behalten haben oder würden sie anders erzählen. Uns erschien dennoch das Erinnern wichtig genug, und wir hoffen, mit dieser Serie das frühere Leben wieder ins Gedächtnis zu rufen und dem Vergessen zu entreißen.

 

Noch eine Bemerkung über den Stil der schriftlichen Notierung sei hier gestattet: Alle Gespräche werden weitestgehend wortwörtlich wiedergegeben. Auch wenn einige unserer Zeitzeugen zunächst irritiert waren, als sie ihre Aussagen in dieser Form gelesen haben, haben sie am Ende doch der Veröffentlichung zugestimmt. Die gesprochene Sprache ist zwar bei fast keinem so geschliffen wie eine mehrfach redigierte schriftliche Form. Aber für das Thema eines Zeitzeugnisses erschien sie uns einfach passender, direkter und auch leicht zugänglich.

 

Den Betrachtern dieser Seiten wünschen wir eine gute Unterhaltung. Vielleicht entsteht ja die eine oder andere Vorstellung, wie ein – im Vergleich zu unserem reichen – einfacheres Leben doch auch seine Reize hatte und mit welcher Kreativität und mit wie viel Humor frühere Generationen ihren Alltag meisterten. Immerhin sind sie es, die unsere Region zu dem gemacht haben, wie wir sie heute kennen und auf deren Schultern wir Heutigen stehen.

 

Abschließend sagen wir allen Dank, die sich für Gespräche in unserer Reihe „Zeitzeugen“ zur Verfügung gestellt haben und noch stellen. Ohne sie wäre ein solches Unterfangen nicht ausführbar, und die frühere Geschichte Buchbachs bliebe für die Allgemeinheit unerzählt.

 

 

Den Film und sämtliche Bildsequenzen auf den Zeitzeugen-Seiten dieser Website hat Hans Prockl für den Heimat- und Kulturverein Buchbach zusammengestellt.

 

Das Buch über die Buchbacher Zeitzeugen können Sie in Buchbach bei Elektro Mayer, beim Schaucher, im Schreibwarenladen und im Buchbacher Rathaus gegen den Unkostenbeeitrag von 10 Euro erwerben. Oder Sie leihen es sich in der Buchbacher Bücherei aus.

 

Hans Prockl über das Zeitzeugenprojekt für den Heimat- und Kulturverein:

Hans Prockl

"Am Anfang stand das Interesse von Marieberthe Hoffmann-Falk vom Buchbacher Heimat- und Kulturverein, noch lebende Zeugen aus der Nachkriegsgeschichte der Marktgemeinde Buchbach zu befragen.

 

Dies kam meinem Interesse entgegen, das Ergebnis dieser Befragungen als Tonaufzeichnungen dem Archiv der Marktgemeinde Buchbach zur Verfügung zu stellen. Für mich als Filmemacher und Tonmann war es eine Gelegenheit, aktive Tonarbeit zu betreiben, für eine Sache, die der  Marktgemeinde dient.

 

Die Form der Auswertung der Interviews war während der zehn Monate des Projekts offen. Wir favorisierten die Buchform, und das Buch entstand schließlich mit einem erheblichen Arbeitsaufwand von Frau Hoffmann-Falk, die das Layout erstellte, und einem erheblichen finanziellen Aufwand seitens des Vereins.

 

Zugleich aber fassten wir eine Online-Veröffentlichung ins Auge, da sie verbunden ist mit der attraktiven Möglichkeit, Originaltonzitate der Interviewpartner/-innen anzuklicken und abzuhören. 

 

Es war eine schöne, effektive und reibungslose Zusammenarbeit mit Marieberthe Hoffmann-Falk. Ich bedanke mich bei ihr, und ich bedanke mich bei allen Zeitzeugen für ihr Vertrauen, ihre Offenheit und ihre Geduld."

 

Hans Prockl

Wörth, 2. April 2017

 

 

Auszüge unserer Zeitzeugenberichte sind mittlerweile online und so kann man Passagen der Gespräche nun auch hören. Gehen Sie dazu auf www.hans-prockl-av.de/Zeitzeugen.